MOBBING und AUTISMUS

Warum werden Autisten eigentlich häufiger gemobbt als ihe Kollegen?
Oder stimmt das gar nicht?
So ganz sicher bin ich mir nicht, ob nicht jeder gemobbt wird, der nicht von einer manipulativen Persönlichkeitsstörung betroffen ist. 
 
Ich habe  u.a. hierüber neulichen einen langen Artikel geschrieben, den hab ich  aber an Ina Blodig von #Specialisterne für ihr neues Buch "Jobcoaching für Autisten" (Junfermannverlag 2015)  weitergegeben, so dass ich ihn hier nicht vorab einstellen möchte.
 
Habe dafür aber einen hochinteressanten Artikel von Kirsten Bartel entdeckt indem sie darüber reflektiert warum Hochbegabte so oft gemobbt werden und von wem. 
Denn eins steht fest: Es werden NIE die schlechten Leute gemobbt, immer nur die richtig Guten!
 
Was für ein Verlust für jeden Arbeitgeber. Nun, aber nicht jeder begreift das. Hier mal der Textauszug von Frau Bartel, bei der sämtliche Urheberrechte liegen:
 

Psychopathen und Hochbegabte

Egomanische Narzissten mit ihrem aufgeblähten Ego, das jederzeit droht in sich zusammenzufallen, hassen Hochbegabte, weil sie Angst vor ihnen haben. Sie sehen in projektiver Realitätsverzerrung generell den ganzen Mitarbeiterstab nur als missgünstige Konkurrenten, die an ihrem Stuhl sägen wollen. Die Botschaft von jemandem, der einfach daher kommt und auf einer Sachebene sagt: "Dies hier könnte man optimieren, hier sehe ich einen Fehler" wird von Narzissten ausschließlich auf die persönliche Ebene reduziert als ein bösartiger, hinterhältiger Angriff auf das eigene Revier, der sofort abgestraft werden muss.

 

Narzissten sind gar nicht in der Lage, auf Sachebene, auf Augenhöhe mit anderen zu kommunizieren. Hochbegabte wiederum projizieren ihre eigene, rationale Sachbezogenheit auf den Rest der Belegschaft und können nicht verstehen, wie man blindlings jahrelang immer wieder dieselben Fehler macht, in dieselben Fallen tappt, ohne das Problem an der Wurzel anzupacken. (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)) Autisten genauso...

 

Sie verstehen diese ganzen pubertären, egozentrischen Machtspielchen und Statuskämpfe (mein Büro ist aber größer, ich habe eine eigene Assistentin, das ist mein Projekt, in das keiner hineinpfuschen darf) in den Wirtschaftsunternehmen einfach deshalb nicht, weil sie so vollkommen unter ihrem eigenen intellektuellen und menschlichen Niveau sind, weil sie selber nie auf so derart bornierte und destruktive Art ticken könnten, nicht mal dann, wenn es zu ihrem Jobprofil gehören würde. Im Arbeitsalltag erkennt man Narzissten übrigens zuverlässig an ihrem sinnlosen Email-Bombardement, ihre Botschaft lautet: "Ich bin da! Ich bin wichtig!" Narzissmus und Psychopathie gelten mittlerweile als Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

 

"Es kann sogar ganz schlimm kommen: Konzernkarrieristen sind übermäßig häufig gefährliche Irre. In den Führungsetagen von Unternehmen finden sich dreieinhalbmal so viele Psychopathen wie im Durchschnitt der Bevölkerung, wie Robert Hare, Psychologe und Forensiker aus Vancouver, und der New Yorker Unternehmensberater Paul Babiak durch Hunderte von Interviews herausgefunden haben." (Die ZEIT, "Irre erfolgreich: Wahnsinns-Typen", Nr. 34, 14.08.2013)


Vielfach begabte, sensible Menschen, die sich einen Rest von Selbstachtung und Würde bewahren wollen, sollten die private Wirtschaft meiden wie die Pest, denn sie werfen dort nur Perlen vor die Säue. Es erwarten sie Mobbing, Bossing, öde, sinnlose Aufgaben, schwachsinnige Regularien, Missachtung, Neid, Ignoranz, Borniertheit, Denunziantentum, extremste Formen von Schleimer- und Duckmäusertum, Verrohung, Scheinheiligkeit, Boshaftigkeit - die ganze Palette menschlicher Dummheit, Grausamkeit und Tücke, das komplette Verhaltensrepertoire des autoritären, sadomasochistischen Charakters.

 

Das, was heute unter sozialer Kompetenz verstanden wird, hieß früher Heuchelei, Arschkriecherei, Intrigantentum - auch wieder eine Folge der konsequenten Negativ-Auslese und der dadurch entstandenen Kritischen Masse, die letztlich zur Norm umgedeutet wird. Für die bedauernswerten Frauen kommt noch ein mittlerweile völlig enthemmter männlicher Sexismus hinzu, tagtägliche Demütigungen, persönliche Angriffe, Sabotage, Schikanen, unverhüllter Hass.

 

Egal, wo man hinschaut: Überall werden Querdenker, Quereinsteiger, sprich Menschen mit breiterer Lebens- und Berufserfahrung, mit entsprechend gereifter Persönlichkeit gnadenlos aussortiert oder ganz draußen gehalten, abqualifiziert, weggemobbt. Das hat etwas Hysterisches. Als ob das stromlinienförmige, eindimensionale, auf Konformität gedrillte fachidiotische Mittelmaß ahnt, dass es mit der Komplexität der Lebensverhältnisse, mit der Notwendigkeit des lebenslangen Hinzulernens, mit der Gegenwart an sich schlicht überfordert ist und auf Teufel komm raus einen ernsthaften Vergleich, eine Konkurrenzsituation verhindern will, koste es was es wolle, und sei es um den Preis der Überlebensfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft.

 

 Wenn man die Definition der Psychologin Dr. Ida Fleiß (* 1935; † 2010) zugrunde legt – "Kreativität ist nichts anderes als die Fähigkeit, Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, zu kombinieren. Dazu gehört die Fähigkeit, Dinge völlig unvoreingenommen zu betrachten und sich vom Korsett herkömmlicher Denkmuster zu lösen." - dann ist Kreativität in der deutschen konformitätshörigen Unternehmenskultur so gut wie ausgeschlossen.

 

Man sehe sich nur einmal den Wasserkopf der Arbeitsorganisation an, in Verwaltung und Controlling. Warum ist das so? Warum wird in vielen deutschen Konzernen die meiste Zeit damit verbracht, über die Arbeit zu reden, als sie konkret zu verrichten – und sich dann an ihren Ergebnissen, am Output messen zu lassen? Um die eigene Unfähigkeit und Inkompetenz zu maskieren? Um eine Bühne für all die extravertierten Selbstdarsteller, Laberköpfe und Blender zu haben, die sich beim Chef einschleimen und dabei ihre Konkurrenten anpinkeln wollen – und die eitlen Chefs und Chefinnen selber, die dieses Affentheater genießen, sich geschmeichelt fühlen von all diesen Kriechern, die in pubertärer Schulklassenmanier "ich will auch mal was sagen" den Finger recken, um eine bessere Note zu bekommen? Dumm quatschen kann jeder, nicht jedoch 8, 9 oder 10 Stunden hochkonzentriert arbeiten. Deshalb werden die wenigen Leute, die dies noch können, ohne dabei Zuflucht zu Drogen oder Ritalin nehmen zu müssen, systematisch aus den Unternehmen gejagt. Das kranke System reproduziert sich laufend selbst.

 

Wer sich in den Online-Foren zu den Themen Arbeitswelt aufmerksam umschaut, wird immer wieder feststellen, dass die Kommentare mit ihren Erfahrungsberichten wahre Fundgruben sind, denn sie offenbaren schonungslos alles: den Neid und die Missgunst der Mittelmäßigen oder sonstwie zu kurz Gekommenen, die Verzweiflung des Hochbegabten, der sich ständig für seine Direktheit und Problemlösungsorientierung rechtfertigen muss.(...)

 

Danke! Auf den Punkt!

 

Anja Gsott

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Thema Mobbing finden Sie auch hier einen Beitrag.