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08.03.2015 23:24

Umdenken bei der Beschaftigung

Vor diesem Hintergrund findet seit einiger Zeit ein Umdenken statt, was die Ausbildungs- und Beschaftigungsfahigkeit von Menschen mit Autismus angeht. Schätzungsweise funf Prozent der Autisten sind bisher auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tatig. Fachleute wie Professor Dalferth meinen, es konnten weit mehr sein.

Und noch etwas hat sich verändert: "Die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Autismus rücken mehr in den Vordergrund", erklärt Anne Stracke vom Kolping-Bildungszentrum Südwestfalen, wo im Herbst 2009 das vom LWL-Integrationsamt Westfalen geforderte Pilotprojekt "Kompass" an den Start ging. Hier sollen autistische junge Menschen auf eine Beschäftigung in einem Betrieb vorbereitet werden.

Tatsachlich verfügen autistische Menschen über Eigenschaften, die sie für bestimmte Tätigkeiten prädestinieren. Sie zeigen beispielsweise eine überdurchschnittliche Beobachtungsgabe, eine ausgeprägte Merkfähigkeit auch für kleinste Details sowie oft großes Interesse an technischen Dingen. Ihnen liegen Aufgaben, die monoton sind, aber eine hohe Konzentration verlangen. Der dänische Unternehmer Thorkil Sonne, selbst Vater eines autistischen Kindes, macht sich diese Fähigkeiten zunutze. In seiner Firma Specialisterne in Kopenhagen beschaftigt er 40 ausgebildete Fachkräfte mit Autismus, die Software fur namhafte Kunden testen.